Freitag, 16. März 2007

ORCHESTER

ALTOMONTEORCHESTER_MusicaSacra_BT2007

Altomonteorchester St. Florian
Gegründet 1996 von Augustinus F. Kropfreiter 1936-2003 (Komponist, Organist, Regens chori) und Thomas Wall (Solocellist).
Matthias Giesen (Musikuniversität Wien, Organist, Regens chori) ist seit 2003 Dirigent des Altomonteorchesters.
Der Name des Orchesters bezieht sich auf die Barockmaler Martino und Bartholomeo Altomonte, die mit ihren Fresken den Prunkräumen des Stiftes
St. Florian Einzigartigkeit und unvergleichliche Atmosphäre gegeben haben.
Die musikalische Bandbreite des Orchesters reicht von Barock bis zu zeitgenössischer Musik. Die Pflege der Musiktradition und der Kirchenmusik in
St. Florian ist für das Altomonteorchester eine besondere Aufgabe. Durch die Jahrhunderte hindurch illustrieren zahlreiche Nachrichten das lebendige Musikschaffen im Stift St. Florian, umso mehr ist es eine große Freude, die im Stiftsarchiv schlummernden Besonderheiten immer wieder neu zu entdecken und aufzuführen.
Langjährige Zusammenarbeit mit den Florianer Sängerknaben, Stiftschor St. Florian, Chor Haag, Jeunesse-Chor Linz.
Eine wichtige Funktion des Altomonteorchesters ist es, junge Musiker zu fördern -besonders bei den Brucknertagen - und gemeinsam die Musik als Abenteuer und große Freude zu erleben. Der Bezug zu Anton Bruckner in St. Florian wird durch den einzigartigen und inspirierenden Ort noch vertiefender und für die jungen als auch für die erfahrenen Musiker ist es immer wieder ein großes Erlebnis hier zu musizieren.

Thomas Wall – Orchestermanagement
thomas.wall@drei.at









Augustinus Franz Kropfreiter, St. Florian und Anton Bruckner

Das „Soli Deo Gloria“, welches Kropfreiter ans Ende jedes, auch des weltlichsten Autographs setzte, beweist es: Musik entspringt für ihn grundsätzlich einer höheren Offenbarung, und soll und kann dem Hörer Wege ins Metaphysische öffnen.

„Daß man Musik schreibt, um die Herzen oder die Seele des Anderen zu erfreuen.“

Es ist ein wesentliches und unverkennbares Anliegen Kropfreiters, sich in einem der Vergangenheit verbundenen, aber der Gegenwart verpflichteten Idiom auszudrücken, und in seiner Sprache einzubinden, was er als brauchbar, wertvoll und wichtig erkannt hatte. Vorbilder sind Paul Hindemith, Frank Martin und Johann Nepomuk David, in der Improvisation auch Olivier Messiaen und Jehan Alain.

„Mein Stil ist Polyphonie auf möglichst farbige Weise. Messiaen liebt die große Farbigkeit. Die alleine aber hat mir selten genügt. Mein Motto ist Farbigkeit in Verbindung mit stark linearer Schreibweise.“

Hinzu kommen bei Kropfreiter die charakteristische Ausweitung des harmonischen Raumes durch das polytonale Element und die unverkennbare Vorliebe für bohrende Ostinati, weit ausschwingende meditative Melismen und modale Strukturen. Clusterbildungen sind keine zufälligen Klangschichtungen, sondern jede Tontraube ist sorgfältig notiert. Kein Ton zuviel oder zu wenig. Keine Aleatorik, keine Zufälligkeiten, der Satz ist in jedem Moment sauber und gestochen klar. Kontrapunktik ist für Kropfreiter kein Konstruktions-, sondern ein Klangmittel. Wohl aber garantiert seine Polyphonie den kompositorischen Fluß und die Großform.

„Sollte man bei meinen Stücken den Kontrapunkt besonders heraushören, ist der Satz schlecht.“

In seiner Selbstdarstellung „Ich über mich“ legt der Komponist unüberhörbar sein künstlerisches

Glaubensbekenntnis ab, und gewährt Einblicke in die rein menschlich-persönliche Sphäre. Hier erfahren wir von den Wurzeln seiner Musik: Kindheit, Familie, St. Florian, die Liturgie, die Orgel und Anton Bruckner.

„Es drängt mich immer wieder allein an die Orgel zu gehen, und sich die Mühe und die Last des Tages, die Freuden, wie auch die Leiden aus der Seele zu spielen.“

„Weil ich zum Arbeiten und für jegliche Inspiration das herrliche Stift St. Florian brauche und mich dort unendlich wohl fühle.“

„trat ich in das Feld Anton Bruckners sozusagen ein, und dieses Feld hat mich stets fasziniert und mir sehr viel Kraft, Ansporn und auch heilige Verpflichtung gegeben.“

Bruckner und Kropfreiter: die Improvisation als Inspirationsquelle, das Sakrale, die Mystik des Raumes, das liturgische Orgelspiel, der Choral, der Klang der Orgel. Als Improvisatoren wurden beide zur Legende.


Musiktradition am Stift St. Florian

Der früheste Beleg für die reiche Musiktradition des Stiftes stammt vom Beginn des 9. Jahrhunderts. Die mit St. Galler Neumen versehene Handschrift der Klagelieder des Jeremia ist gleichzeitig die älteste Musikhandschrift Österreichs.

Durch die Jahrhunderte hindurch illustrieren zahlreiche Nachrichten das lebendige Musikschaffen im Stift.

Im 15. Jahrhundert besitzt die Stiftskirche bereits zwei Orgeln, ab dem 16. Jahrhundert wird Instrumentalmusik gepflegt. Die Chorherren sowie angestellte Musiker und die Sängerknaben erfüllen viele Aufgaben im Gottesdienst, bei der Tafel, anlässlich des Besuchs hoher Gäste oder im Rahmen von Theateraufführungen. Der bedeutendste Regens chori des 18. Jahrhunderts war der Chorherr

Franz Joseph Aumann (1728 - 1797), der unter den Klosterkomponisten seiner Zeit eine hervorragende Stellung einnimmt. Seine Werke, von einer Qualität, die den Vergleich etwa mit Michael Haydn oder anderen Zeitgenossen nicht zu scheuen braucht, finden schon zu Lebzeiten überregionale Verbreitung. Zu Michael Haydn, der St. Florian auch besuchte, bestand eine freundschaftliche Verbindung.

1770 - 1774 erfolgte der Bau der großen Orgel durch den Priester-Orgelbauer Franz Xaver Krismann aus Laibach. Dieses monumentale Orgelwerk gehörte schon damals zu den größten und am meisten bewunderten in ganz Europa.

Unter den vielen Gästen des Hauses befand sich auch Franz Schubert, dessen Werke im Kreis der Chorherren gerne aufgeführt wurden, war doch einer der Textdichter Schuberts, Johann Mayrhofer, einige Zeit Stiftsangehöriger.

Zu den bedeutendsten oberösterreichischen Komponisten der Spätromantik zählt der Florianer Chorherr Franz Xaver Müller (1870 - 1948), zunächst Stiftsorganist und Regens chori, dann Domkapellmeister von Linz. Seine Kompositionen stehen in der Nachfolge Anton Bruckners, den er schon als Sängerknabe bewunderte und zeitlebens sehr verehrte.


Anton Bruckner und St. Florian

Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 in dem oberösterreichischen Dorf Ansfelden als ältester Sohn eines Lehrers geboren. Zu den Aufgaben eines Lehrers gehörte damals in Österreich auch der Kirchendienst, d.h. Kantorenamt und Orgelspiel. Bruckner lernte frühzeitig Violine, Klavier und vor allem Orgel und fungierte schon mit zehn Jahren gelegentlich als Aushilfsorganist. Nach dem Tod des Vaters 1837 ging er als Sängerknabe in das Stift Sankt Florian. Dort erhielt er weitere musikalische Schulung und ließ sich zum Lehrer ausbilden.

Inzwischen hatte das Stift St. Florian Bruckner eine Lehrerstelle angeboten, sobald eine frei würde. Nach einem Intermezzo als Schulgehilfe in Kronstorf (und einigen weiteren Kompositionen) kehrte Bruckner 1845 als Lehrer an die Pfarrschule St. Florian zurück, wurde dort später auch „provisorischer Organist“ und komponierte bis 1855 eine ganze Reihe von Stücken, u.a. eine große Messe (in B-Dur) für Chor, Soli und Orchester.

Anschließend wurde Bruckner Domorganist in Linz, und später dann Professor an der Musikhochschule in Wien. Am 11. Oktober 1896 starb Bruckner, und liegt unter der Orgel in St. Florian begraben.

Quelle: http://www.orgel-online.de/index.php?id=85

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